Aktuelles

Nachhaltigkeit in der Städtelogistik und  Logistikimmobilienentwicklung

Handreiche für Entscheider in den Kommunen 

Im fortschreitenden (inter-)nationalen Reglementierungsprozess zur Definition von Nachhaltigkeitszielen – etwa bei der Reduktion von CO2- und Flächenverbrauch – blieben die anzuwendenden Kriterien zunächst teils offen oder zumindest sehr unkonkret und wurden erst sukzessive präzisiert. Dies galt auch für die Logistik und die Logistikimmobilien-Branche im Besonderen. Als Hilfestellung für ein besseres Verständnis dessen, was heute schon machbar ist um den Zielen gerecht zu werden liegt mit der aktuellen Publikation der Initiative Logistikimmobilien (Logix) jetzt ein hilfreiches Übersichtswerk vor, für Immobilien-Nutzer und Kommunen gleichermaßen. In „Klimabilanz – Impulse für die Logistikimmobilien-Wirtschaft“ informieren die Autor*innen über den aktuellen Stand von Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Logistikimmobilien-Bereich. Eine zentrale Einsicht der Studienautor*innen liegt unter anderem darin, dass die Umweltbilanz eines Gebäudes immer anhand ihres gesamten Lebenszyklus beurteilt werden sollte. Wie nachhaltig eine Logistikimmobilie ist, muss folglich von der Phase der Rohstoffgewinnung, über die Herstellung und Nutzung bis hin zum Abriss des Gebäudes gemessen werden. 

Logix im Dialog mit den Kommunen

Eine wichtige Säule für nachhaltige Entwicklungsvorhaben in der Logistik ist laut der Logix-Studie daneben der Dialog zwischen allen Stakeholder, insbesondere der mit den Kommunen. Denn die Ebene der Gemeinden ist schließlich – verwaltungstechnisch gesehen – die Ebene der tatsächlichen Umsetzung eines Bauvorhabens. Vor allem durch die Vernetzung mit der Forschung und den Logistikdienstleistern profitieren die Kommunen hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitsplanung am stärksten. Hierdurch gelingt es ihnen am besten, die Chancen und bekannten positiven Effekte der Ansiedelung von Logistikimmobilien zu realisieren.

Alexander Handschuh, Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebunds (DStGB): „Logistikimmobilien bieten wichtige Chancen für Kommunen. Neben dem Versorgungsauftrag spielt die Logistik auch eine große Rolle beim Schaffen von Arbeitsplätzen. Wichtig ist in jedem Fall der stetige Dialog mit den Kommunalvertretern. Denn wir brauchen eine funktionierende Logistikinfrastruktur sowohl in den Ballungszentren als auch in den ländlichen Gebieten.“

Nachnutzung als Chance

Als sinnvolle Alternative zum Neubau gilt heute vor allem die Nachnutzung von Einkaufs- und Parkflächen. Als Option erweist sich dafür zum Beispiel die Umnutzung ehemaliger Kaufhäuser und Parkflächen in Innenstädten durch die Last-Mile-Logistik. Denn die nötigen Voraussetzungen dafür sind bei den meisten Gebäudetypen bereits gegeben: Innenstadtlagen verfügen oft über große Flächen mit geeigneten Traglasten, über nutzbare Schächte für Lastenaufzüge sowie über eine vorhandene Brandschutztechnik und ausreichende Lüftungssysteme. Auch Laderampen und Lieferzonen sind meist bereits vorhanden.

Eine weitere Möglichkeit, die sich für Kommunen auch außerhalb der Städte und Ballungsräume anbietet, ist die Realisierung von Logistikprojekten auf Brachflächen ehemaliger Industrie- oder Militärgelände. Derartige Brownfield-Projekte leisten einen wichtigen Beitrag zur kommunalen Nachhaltigkeit, indem sie die Flächenneuversieglung reduzieren.

Leuchtturm-Projekte in puncto Nachhaltigkeit

Für die Förderung der Akzeptanz von Logistikansiedlungen in der Öffentlichkeit stellen Nachhaltigkeitskriterien einen wichtigen Baustein dar. Als Positivbeispiele helfen Leuchtturmprojekte wie die Gewinner des Logix Awards, den die Initiative alle zwei Jahre für herausragende Logistikimmobilien-Projekte vergibt. Eine unabhängige Jury, bestehend aus Wissenschaftlern, Architekten, Praktikern sowie Medien und Verbandsvertretern, garantiert ein transparentes Entscheidungsverfahren, denn bei der Auszeichnung müssen komplexe Kriterien erfüllt werden. Diese umfassen ökonomische, städtebauliche, ökologische sowie soziale Aspekte. In 2021 wurde der Kriterien-Katalog um Aspekte der Nachhaltigkeit erweitert.

Logix Award Preisträger 2021

Die letztjährige Auszeichnung vergab die unabhängige Jury an den Projektentwickler Prologis. Dieser entwickelte eine Logistikimmobilie für den Online-Händler Euziel International GmbH in Datteln, Nordrhein-Westfalen. Das Distributionszentrum wurde im September 2020 mit einer Gesamtnutzfläche von 27.806 qm fertiggestellt. Bei der Entwicklung fokussierte sich Prologis in besonderem Maß auf den Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit. So handelt es sich bei dem Objekt in Datteln um die erste Logistikimmobilie in Deutschland, die nach dem WELL Building Gold-Standard zertifiziert wurde. Im Mittelpunkt der Zertifizierung steht das Ziel, ein angenehmes und gesundes Arbeitsumfeld für die Mitarbeitenden in Immobilien zu schaffen. Dies inkludiert unter anderem die Überwachung der Luftqualität und Messung des Klimas, Schallpegelreduktion, Begrünung des Innenbereichs, die Realisierung einer „Living Zone“ sowie ansprechende Außenbereiche.

Dr. Malte-Maria Münchow, Sprecher der Initiative Logistikimmobilien (Logix)

„Logix hat sich zum Ziel gesetzt, Logistikimmobilien zu mehr Ansehen und Wertschätzung in der Öffentlichkeit zu verhelfen. Das geht heute nicht ohne Nachhaltigkeit und gerade dort entfaltet der Wirtschaftsbereich derzeit große Innovationskräfte“, erklärt Dr. Malte-Maria Münchow, Sprecher der Initiative Logistikimmobilien (Logix) sowie Leitung An- und Verkauf Spezialimmobilien, Deka Immobilien Investment GmbH.

Die aktuellen Logix Publikationen sowie alle weiteren Veröffentlichungen und Studien der Initiative können unter www.logix-award.de/forschung kostenlos heruntergeladen werden.


Über Logix

Die Initiative Logistikimmobilien (Logix) strebt die Erhöhung von Akzeptanz und Stellenwert der Logistikimmobilien in Fachkreisen und Öffentlichkeit an. Elementare Voraussetzung für eine moderne Volkswirtschaft ist eine funktionierende Logistikbranche. Innerhalb dieser übernehmen Logistikimmobilien einen wesentlichen Erfolgsbeitrag. Die Initiative Logistikimmobilien (Logix) hat sich zum Ziel gesetzt, auf diesen Beitrag aufmerksam zu machen sowie den Stellenwert und die Akzeptanz von Logistikimmobilien in Fachkreisen und Öffentlichkeit zu stärken.

Logix initiiert Forschungsarbeiten und Publikationen und betreibt aktive Kommunikation. Die Initiative schafft Dialogangebote und fördert den Austausch zwischen Branchenvertretern und Kommunen, Wirtschaftsförderungen und Verbänden, um gegenseitiges Verständnis zu fördern und Vertrauen herzustellen.

Seit 2013 verleiht die Initiative im zweijährigen Rhythmus den Logix Award für herausragende Logistikimmobilien-Entwicklungen in Deutschland und fördert Innovation und Nachhaltigkeit.

Der Logix Initiative gehören an: Aberdeen Asset Management Deutschland, Bayern LB, CBRE, CBRE Global Investors, Colliers, Deka Immobilien, Deutsche Logistik Holding, Deutsche Pfandbriefbank, Deutsche Post DHL Group, DFI Real Estate, DIC Asset AG, Dietz AG, Drees & Sommer, Expo Real, Fiege, Four Parx, Frasers Property Industrial, Garbe, GLP, Goldbeck, Goodman, greenfield development, GSE, GSK Stockmann, Hansa Invest, Immogate, Köster Bau, Lang & Cie. Industrial AG, Lidl, Logicor, Logivest, MLP Finanzberatung SE, Nuveen Real Estate, Panattoni, pfenning logistics, phase5, Prologis, Real I.S., Realogis, Robert C. Spies, Savills Investment Management, Segro, Trammell Crow Company, Verdion, Wisag.

Zu den Kooperationspartnern zählen der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) sowie der ZIA (Zentraler Immobilien Ausschuss). Exklusive Medienpartner sind die Immobilien Zeitung, die Deutsche Verkehrs Zeitung sowie Logistik heute.

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